Das „essbare“ Erlangen beginnt am Rathausplatz
Wo wäre ein besserer Platz für den Startschuss zu einem grüneren, essbaren Erlangen, wenn nicht direkt vor dem Erlanger Rathaus? Dort haben Mitglieder der Klimaliste Erlangen am späten Abend des 14. November den ersten Apfelbaum gesetzt: „Klara“.
Auf einer kleinen, zuvor mit Kies bedeckten Fläche wurde Kompost eingebracht, damit der Apfelbaum gut anwurzeln kann. Gepflanzt wurden außerdem zwei Beerensträucher und verschiedene Kräuter.
Mit dieser Aktion zivilen Ungehorsams macht die Klimaliste Erlangen auf ihre Forderung nach Entsiegelung öffentlicher Plätze und Flächen in Erlangen aufmerksam. „Um die heißen Sommer, von denen uns die zunehmende Erderwärmung immer mehr bringen wird, in den Städten auch in Zukunft aushalten zu können, müssen möglichst viele Flächen entsiegelt werden. Denn Beton und Asphalt reflektieren die Hitze und machen die Städte so zu Backöfen“, so Sebastian Hornschild von der Klimaliste Erlangen.
Kombiniert werden soll die Entsiegelung nach Vorstellung der Klimaliste Erlangen mit der Schaffung urbaner Gärten – eine „essbare Stadt“ soll, wo immer möglich, entstehen, wie dies in immer mehr Städten und Kommunen bereits erprobt und praktiziert wird.
„Unsere Stadtbäume leiden durch die sommerliche Trockenheit an Wassermangel, sie stehen oft inmitten von Asphalt oder Pflaster, so dass sie kaum ausreichend Wasser erhalten. Zudem werden die Wurzelbereiche befahren, zugeparkt und auf diese Weise beschädigt, was die Bäume noch mehr schwächt. Wenn sie überleben sollen, muss hier Abhilfe geschaffen werden,“ argumentiert Karin Bildl von der Klimaliste Erlangen.
Student und Klimalisten-Mitglied Michael Walter Osbeck fügt hinzu, „Grünflächen und Bäume reduzieren Feinstaub, produzieren Sauerstoff, machen durch Verdunstung ihre Umgebung kühler und spenden Schatten. Wir hoffen, dass „Klara“ ein Zeichen für einen Wandel setzt und bleiben darf.“
Damit die Rettung von „Klara“ gelingt, die öffentlichen Plätze zeitnah entsiegelt und zu urbanen Gärten umgestaltet werden, hat die Klimaliste Erlangen eine Online-Petition mit dem Hashtag #RettetKlara gestartet. Die Erlanger Bürgerinnen und Bürger werden dazu aufgerufen, die Petition zahlreich zu unterzeichnen.