Tempo 30 im Erlanger Stadtgebiet
Die Klimaliste Erlangen fordert, die Mobilität in Erlangen von Grund auf neu zu denken. Erlangen ist eine der wenigen Städte deutschlandweit, in denen der motorisierte Individualverkehr (MIV) – sprich Autoverkehr – weiter zunimmt. Dieser Entwicklung gilt es gerade in Zeiten der Klimakrise entgegenzuwirken. Nach Ausrufung des Klimanotstands müssen jetzt endlich richtungsweisende Entscheidungen zum Klimaschutz folgen.
Die Klimaliste zielt dabei auf eine grundlegende Umgestaltung des Verkehrs in Erlangen – weg vom Autoverkehr hin zum Umweltverbund aus Fuß-/Radverkehr und ÖPNV. Die Vision einer autofreien Stadt darf nicht länger eine Wunschvorstellung bleiben, sondern ist eine absolute Notwendigkeit, um Zukunft zu sichern. Als Übergang dahin fordert die Klimaliste, das dem ÖPNV, Wirtschaftsverkehr und der öffentlichen Sicherheit dienende Vorfahrtsstraßennetz neu zu prüfen und auf absolut notwendige Strecken einzugrenzen und für alle anderen Straßen sofort Tempo 30 im gesamten Erlanger Stadtgebiet einzuführen.
„Durch die Zustimmung zum Beschlusstext des Klimanotstands hat sich der Erlanger Stadtrat dazu verpflichtet tiefgreifende Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Das gilt insbesondere für den Verkehr – und hier ist der Handlungsbedarf in Erlangen enorm.“ so Gründungsmitglied Dr. Karim Abu-Omar.
Die Klimaliste appelliert dabei explizit an den Erlanger Stadtrat die Verkehrswende einzuläuten. Die Klimaliste erinnert den Stadtrat daran, dass Sie durch Ausrufung des Klimanotstands die rechtliche Grundlage geschaffen hat, um Klimaschutzmaßnahmen auch mit Einschränkungen für den Einzelnen durchzusetzen. Die Einschränkungen wären im Falle von einem flächendeckenden Tempo 30 angemessen und auch nur gering.
Letztlich liegen die Vorteile für Tempo 30 klar auf der Hand: weniger Verbrauch fossiler Energie, weniger Schadstoffbelastung in der Stadt, weniger Unfälle, weniger Lärm und vor allem deutlich mehr Sicherheit für Kinder, Fußgänger und Radfahrer. Die Attraktivität für den Fuß- und Radverkehr steigt, wodurch sich das Aufkommen des Autoverkehrs in der Stadt beträchtlich verringern dürfte.
Für den Stadtrat gilt es alle juristischen Mittel zu prüfen und das Thema beim Städtetag weiter voranzutreiben. Zudem sind unzeitgemäße bundesweite Vorgaben angesichts des Treibhausgasanteils des Verkehrs von knapp 20% und der Feinstaub- und Gesundheitsproblematik dringend in Frage zu stellen und in Richtung Bundespolitik auf eine zeitgemäße Anpassung zu pochen.
„Wir brauchen jetzt dringend richtungsweisende Entscheidungen. Dazu bedarf es Politiker*innen, die im Klimaschutz entschieden handeln. Die Ausrufung des symbolischen Klimanotstands war nur der Auftakt. Genug der leeren Worte. Jetzt heißt es die Ärmel hochzukrempeln und anzupacken.“ so die Sprecherin der Klimaliste Monika Weiß.
Für Rückfragen steht Ihnen das Presseteam der Klimaliste jederzeit gerne unter klimaliste@gmail.com zur Verfügung.