Erlangen ist die erste deutsche Stadt, in der sich die bisherigen Parteien im kommenden Kommunalwahlkampf mit einer klimapolitisch themenzentrierten Klimaliste konfrontiert sehen. Deutschlandweit sind weitere Klimalisten im Aufbau.

Nach nur wenigen Monaten Vorbereitungszeit und unter der immer größer werdenden Dringlichkeit endlich zu handeln hat die Klimaliste Erlangen bei der Aufstellungsversammlung am vergangenen Sonntag, 15.12.2019, eine mit 50 Plätzen komplett gefüllte Kandidat:innenliste für den Erlanger Stadtrat einstimmig auf den Weg gebracht. Hinzu kommen 12 Ersatzkandidatinnen und Kandidaten.

Aufstellungsversammlung am 15. Dezember 2019

„Es passiert einfach erschreckend wenig. Der Protest auf der Straße wird völlig ignoriert. Die Klimakrise wird immer größer und bedrohlicher für die junge Generation – hier müssen neue Wege beschritten werden“, so Sebastian Hornschild, vormals Mit-Organisator von Klimademonstrationen. „Wir hätten es uns anders gewünscht, aber wir müssen jetzt alle demokratischen Optionen ergreifen. Das Programm zur Klimaneutralität bis 2025 für Erlangen ist erstellt und wir treten an, um die klimapolitischen Notwendigkeiten umzusetzen.“

Der Maßnahmenkatalog des Wahlprogramms der Klimaliste umfasst vielfältige Themengebiete wie Mobilität und Verkehrsentwicklung, Ausbau erneuerbarer Energien, Gebäudesanierung, Städtebau, Umgang mit grünen Ressourcen und Ernährung.

„Die Unterstützung für die Liste ist groß. Innerhalb kürzester Zeit waren die 50 Listenplätze gefüllt.“, so Monika Weiß „Für jeden wird die Krise immer augenfälliger, nur die Entscheidungsträger ignorieren sie immer noch. Unsere Klimaliste vereint Bürgerinnen und Bürger jeder Altersgruppe, darunter Auszubildende, Studierende, Wissenschaftler:innen, Arbeiter:innen, Unternehmer:innen, aber auch z.B. Personen aus den sozialen Berufen, wo die Ängste der Menschen ankommen. Sie ist ein dezentraler Zusammenschluss von im Klimaschutz engagierten Bürgerinnen und Bürgern mit dem erklärten Ziel, eine klimapolitische Wende vor Ort durchzusetzen.“

Sebastian Hornschild folgen auf den Plätzen 2 und 3 die Klimaschützerin Monika Weiß und Prof. Dr. Martin Hundhausen, der sich schon seit gut 20 Jahren für die Energiewende in Erlangen engagiert.

Die weiteren der ersten 10 Listenplätze werden besetzt von: 4. Michael Osbeck, 5. Dr. Karim Abu-Omar, 6. Anke Laubensdörfer, 7. Karin Bildl, 8. Dieter Krusemark, 9. Dr. Alexandra Inayat und 10. Dr. Nils Pickert.

„Die Erfahrungen der gerade zu Ende gegangenen Weltklimakonferenz in Madrid zeigen, dass unser bisheriger Einfluss nicht ausreicht. Die Klimabewegung hat wachgerüttelt, aber mit den Freitagsdemonstrationen keine auch nur annähernd ausreichende Wirkung erzielt. Das müssen wir ändern, für uns, für die jungen Generationen, für unsere Kinder und Enkelkinder. Wir werden nicht mehr zusehen und hoffen, dass wir Gehör finden, wir werden es uns verschaffen,“ so Prof. Dr. Martin Hundhausen.

Die Klimaliste Erlangen ruft dazu auf, in anderen Kommunen ihrem Beispiel zu folgen und stellt dafür ihre vorbereitenden Arbeiten und ihr Konzept gerne zur Verfügung.

Für Rückfragen zu unserer Pressemitteilung stehen wir Ihnen gerne per E-Mail unter info@klimaliste-erlangen.de zur Verfügung.