Der Langemarckplatz soll zukünftig Platz der Klimagerechtigkeit heißen! Das zumindest hat die Klimaliste in ihrem neusten Stadtratsantrag beantragt. Hintergrund ist der Bezug des Namens zu einer der blutigsten Schlachten im ersten Weltkrieg, die später in der Propagandamaschinerie des Nationalsozialismus eine wichtige Rolle spielte. So bekam auch der Langemarckplatz im Jahr 1937 seinen jetzigen Namen.

„Es ist wichtig zu erkennen, dass es nicht darum geht, diese Geschichtsereignisse zu verdrängen. Im Gegenteil – darüber muss aufgeklärt werden. Eine Straße nach problematischen Persönlichkeiten oder Ereignissen zu benennen, stellt jedoch eine Ehrung dar und ordnet nicht in den entsprechenden Kontext ein. Zusätzliche Infotafeln könnten dem viel eher gerecht werden - wie dies beispielsweise in Münster praktiziert wird.“, erklärt Judith Thilmann den Hintergrund des Antrags.

„Das Erlanger Stadtbild ist nach wie vor geprägt von problematischen Persönlichkeiten und kriegsverherrlichen Ereignissen. Andere Städte haben sich dieser Problematik bereits angenommen.“, so Sebastian Hornschild von der Klimaliste. Damit spielt er unter anderem auf Augsburg an, die die Umbenennung der Langemarckstraße bereits beschlossen haben. Auch Münster, Würzburg und viele weitere Städte haben sich der Problematik bereits angenommen und erste Straßennamen geändert.

Doch warum genau der Langemarckplatz zuerst? Der Langemarckplatz hat gerade mal neun Hausnummern, wovon zwei zu staatlichen Einrichtungen gehören. Damit sind der Aufwand und die Kosten für die Umbenennung sehr gering.

Mit der Umbenennung in Platz der Klimagerechtigkeit werden zudem zwei weitere Ziele erreicht: „Einen Platz nach dieser erfolgreichen und selbstlosen Bewegung zu benennen, stellt eine Ehrung dar. Zweitens erinnert es die Regierungen dauerhaft an ihre unterschriebenen Verträge und trägt zur Stärkung der Demokratie und globalen Gerechtigkeit bei. Denn die Klimakrise ist eine globale Ungerechtigkeitskrise.“, so Paulus Guter.

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