Klimaliste errichtet in zivilem Ungehorsam neue Fahrradstraßen
Wir beobachten, dass der motorisierte Individualverkehr immer weiter zunimmt, die Autos immer größer und breiter werden, damit mehr öffentlichen Raum einnehmen und noch dazu der Umgang miteinander ruppiger wird.
Wir möchten, dass der öffentliche Raum wieder zu einem sicheren und angenehmen Raum für alle wird – für diejenigen, die sich zu Fuß und mit Rad klimafreundlich bewegen, aber auch für die Schwächeren in unserer Gesellschaft, für Kinder und ältere Menschen. Dazu muss dem Individualverkehr Raum genommen und der sauberen und sicheren Mobilität Raum gegeben werden.
Wie das aussehen könnte, möchten wir mit unserer heutigen Aktion zeigen. Henkestraße, Neue Straße, Nürnberger Straße und Hauptstraße – wichtige städtische Achsen. Sie müssen jedoch nicht dem Auto freie Fahrt geben und für Fußgänger und Radfahrer ein Risiko darstellen. Hier muss umgesteuert werden – für eine bessere Lebensqualität in der Stadt, für sauberere Luft, weniger Lärm, mehr Verkehrssicherheit.
Markierte Fahrradstreifen sind nur eine Notlösung: Sie werden regelmäßig missachtet, zugeparkt oder mit Mülltonnen blockiert. Wir brauchen Fahrradstraßen und eine Privilegierung des sauberen und sicheren Verkehrs. Dem motorisierten Individualverkehr darf kein weiterer Raum gegeben werden, z.B. in Form von Parkhäusern in der Innenstadt. Der ÖPNV muss durch größeres Angebot, häufigere Taktung und günstigere Preise zur besseren Alternative statt des eigenen Autos werden.
„Wir machen Erlangen wieder zu einer modernen und vor allem führenden Fahrradstadt nach Vorbild von Utrecht, Kopenhagen und Amsterdam. Hierfür braucht es eine mutige Politik, die handelt. In diesem Sinne hat die Klimaliste nun auch die Einrichtung neuer Fahrradstraßen und die Erweiterung des autofreien Innenstadtbereichs in Angriff genommen.“, so Sebastian Hornschild.
„Alle, die sich bereits klimafreundlich in unserer Stadt bewegen, haben ein Anrecht auf eine attraktivere Infrastruktur. Die Radinfrastruktur wurde in den letzten 20 Jahren stiefmütterlich behandelt. Das geht mutiger. Wir müssen die Verkehrsflächen neu und gerecht aufteilen.“, so Paulus Guter von der Klimaliste Erlangen.
Sebastian Endres von der Klimaliste Erlangen ergänzt: „Der Verkehrssektor in Deutschland ist der einzige Sektor in Deutschland, in welchem die Treibhausemissionen in den letzten Jahren gestiegen sind. Der Verkehrsanteil bei den Treibhausmissionen macht deutschlandweit nahezu 1/3 aus. Dieser muss schnell gesenkt werden, denn die gesundheitlichen und gesellschaftlichen Risiken einer irreversiblen Klimakatastrophe sind nicht auszumalen. Wir müssen handeln. Jetzt!“
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne per E-Mail an presse@klimaliste-erlangen.de zur Verfügung.